Informatik, Telefonie
13.11.2025 14:37

Mit anderen teilen:

Aktie

Das schwedische KI-Start-up Lovable erobert die Welt im Sturm mit 100.000 neuen Projekten pro Tag.

Die schwedische KI-Programmierplattform Lovable hat sich in weniger als einem Jahr zu einem globalen Phänomen entwickelt. CEO Anton Osika gab bekannt, dass sie mittlerweile fast 8 Millionen Nutzer zählt – ein enormer Anstieg gegenüber 2,3 Millionen im Juli 2025.
Das schwedische KI-Start-up Lovable erobert die Welt im Sturm mit 100.000 neuen Projekten pro Tag.

Das erst vor einem Jahr gegründete Unternehmen hat bisher 228 Millionen US-Dollar (210 Millionen Euro) an Finanzmitteln eingeworben, darunter eine Finanzierungsrunde über 200 Millionen US-Dollar im Sommer, die das Unternehmen mit 1,8 Milliarden US-Dollar (1,66 Milliarden Euro) bewertete. Gerüchte unter Investoren deuten bereits auf Interesse an einer neuen Investition mit einer Bewertung von 5 Milliarden US-Dollar (4,6 Milliarden Euro) hin, doch Osika beteuert, dass das Unternehmen finanziell nicht eingeschränkt sei und keine neuen Finanzierungspläne bekannt gebe.

Nachhaltigkeit des Wachstums und Herausforderungen

Lovable nutzt ein Modell mit kostenlosen und kostenpflichtigen Abonnements und erreichte im Juni einen jährlichen wiederkehrenden Umsatz (ARR) von 100 Millionen US-Dollar. Allerdings wurden Zweifel an der Nachhaltigkeit des sogenannten „Vibe Coding“-Trends laut – Daten von Barclays und Google Trends zeigen, dass der Traffic auf der Plattform im September um 40 % zurückging, nachdem er Anfang des Jahres seinen Höhepunkt erreicht hatte. Laut Osika ist die Nutzerbindung jedoch weiterhin hoch, mit einem Nettoumsatzwachstum von über 100 % pro Nutzer.

Von Open Source zur globalen Plattform

Lovable entstand aus dem Open-Source-Projekt GPT Engineer. „Mir wurde klar, dass wir mit dieser Technologie die Softwareentwicklung demokratisieren könnten“, sagte Osika. Heute nutzen mehr als die Hälfte der Fortune-500-Unternehmen die Plattform, und sie ermöglicht selbst absoluten Anfängern das Programmieren – von einem elfjährigen Jungen aus Lissabon, der einen Facebook-Klon entwickelte, bis hin zu einem schwedischen Paar, das mit der Plattform ein Startup mit einem Jahresumsatz von 700.000 US-Dollar (645.000 Euro) betreibt.

Auch Lovable hat mit Sicherheitsproblemen zu kämpfen. Nach einem Vorfall, bei dem eine mit KI-Tools entwickelte App Tausende von Bildern mit GPS-Daten preisgab, hat das Unternehmen seine Bemühungen um die Einstellung von Sicherheitsexperten verstärkt. Osika erklärt, er wolle die App-Entwicklung mit Lovable „sicherer machen als die manuelle Programmierung“. Die Plattform führt nun vor der Veröffentlichung mehrstufige Sicherheitsprüfungen durch und empfiehlt die Hinzuziehung von Cybersicherheitsexperten für sensible Anwendungen (wie beispielsweise Banking-Apps).

Wettbewerb und Zukunftsvision

Obwohl Lovable Modelle von OpenAI und Anthropic nutzt, die ebenfalls eigene Programmierassistenten entwickeln, sieht Osika darin eine Chance. „Wenn wir die menschliche Kreativität fördern und es jedem mit guten Ideen ermöglichen können, Unternehmen zu gründen, profitieren alle davon“, sagt er. Das Ziel des Unternehmens ist es, „die letzte Softwarekomponente“ zu entwickeln – eine Plattform, auf der Unternehmen alles, was sie zur Entwicklung benötigen, über eine einfache Benutzeroberfläche erledigen können.

Für Osika, einen ehemaligen Physiker und ersten Mitarbeiter von Sana Labs, ist der Erfolg von Lovabl das Ergebnis eines einfachen Prinzips: „Schreib keine Memes – zeig eine Demo.“ Damit will er die Art und Weise verändern, wie Unternehmen Ideen entwickeln – von PowerPoint-Präsentationen zu sofort verfügbaren Prototypen.


Interessiert an mehr zu diesem Thema?
künstliche Intelligenz


Was lesen andere?

_Rahmen('