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25.11.2025 09:00

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Eine Reise in die Welt von Linux: Fangen wir ganz von vorne an

Haben Sie sich jemals gefragt, was eigentlich im Hintergrund Ihres Computers vor sich geht? Wie genau funktioniert das System, das Sie täglich nutzen, und warum scheint es mit jedem Update langsamer zu laufen?
Eine Reise in die Welt von Linux: Fangen wir ganz von vorne an

So beginnt die Reise vieler, die früher oder später mit Linux in Berührung kommen – einem System, über das jeder spricht, das aber nur wenige wirklich verstehen.

Linux umgibt eine geheimnisvolle Aura. Es wirkt technisch, kompliziert, wie etwas für Computergenies. Und doch … jeder, der im Internet surfen, Anleitungen lesen und Neues ausprobieren kann, kommt damit zurecht. Linux ist ein Betriebssystem, aber auch eine Philosophie von Freiheit, Transparenz und dem Gefühl, dass der Computer wieder für einen arbeitet und nicht umgekehrt.

Was ist Linux und was ist es nicht?

Um Linux wirklich zu verstehen, muss man wissen, was unter der Haube steckt. Linux ist keine Anwendung und auch keine Erweiterung für bestehende Systeme. Im Kern ist es der Kernel, das Herzstück des gesamten Betriebssystem-Ökosystems. Alles, was Sie sehen – der Desktop, die Symbole, die Anwendungen, die Updates – basiert auf diesem Kernel. Linux ist auch kein Versuch, Windows oder macOS zu imitieren. Das war es nie. Es ist ein anderer Weg, modularer und offener. Manche Distributionen mögen anderen Systemen optisch ähneln, aber das ist nur der Deckmantel für eine grundlegend andere Architektur, die ein Maß an Kontrolle ermöglicht, das man sonst nirgends findet.

Wenn Linux einst als System für Kenner galt, ist es heute auch für normale Nutzer attraktiv. Warum? Weil schnell klar wird, dass das System reibungsloser, zuverlässiger und berechenbarer läuft. Ihr Computer stürzt nicht mehr wegen Updates ab, die irgendwo im Nirgendwo entwickelt wurden. Es gibt keine aufdringliche Werbung oder Telemetrie. Sie haben nicht das Gefühl, dass Ihnen das System etwas aufschwatzen will, was Sie nicht brauchen. Stattdessen erleben Sie ein Gefühl von Reinheit. Linux bietet heute einen App Store, moderne Desktops, schnelle Starts und einen leisen, stabilen Betrieb. Und das alles ohne Lizenzen, Einschränkungen oder kostenpflichtige Hürden.

Die Geschichte von Linux: Vom Studentenprojekt zur Grundlage des Internets

Um zu verstehen, warum Linux heute eine so besondere Geschichte ist, müssen wir ins Jahr 1991 zurückgehen. Damals veröffentlichte der 21-jährige Informatikstudent Linus Torvalds in Finnland eine bescheidene Nachricht in einem Usenet-Forum. Er schrieb, er entwickle ein kleines Hobby-Betriebssystem für seinen PC und es sei „nichts Großes oder Professionelles“. Er hätte sich wohl nie träumen lassen, dass sein Beitrag einen der größten Umbrüche in der Geschichte der Computertechnik auslösen würde.

Linus wollte einen Lernspielplatz schaffen, eine Umgebung, in der er die Funktionsweise eines Betriebssystems verstehen konnte. Er orientierte sich an der Philosophie von UNIX, einem damals technisch exzellenten, aber extrem teuren und für Privatpersonen praktisch unerschwinglichen System. Linux war daher ein persönliches Projekt, das der Erkundung diente, nicht der Umgestaltung der technologischen Zukunft.

Der entscheidende Moment kam jedoch nicht mit dem Schreiben des Codes. Er ereignete sich, als Linus seinen Code unter der GNU GPL veröffentlichte, einer Lizenz, die von Richard Stallman im Rahmen der Freie-Software-Bewegung entworfen wurde. Die GPL ermöglichte etwas Revolutionäres: Jeder konnte den Code nutzen, verändern, teilen und verbessern, solange er für alle zugänglich blieb.

Diese Entscheidung schuf nicht nur ein Betriebssystem, sondern eine ganze Community. Programmierer, Systemadministratoren und Enthusiasten weltweit begannen, Patches, neue Ideen, verbesserte Hardwareunterstützung, Treiber, Desktop-Umgebungen und Tools beizusteuern. Das Projekt, das mit einem einzelnen Studenten begonnen hatte, wuchs unaufhaltsam.

Innerhalb weniger Jahre hat sich Linux zum Rückgrat des Internets entwickelt. Seine Zuverlässigkeit, Stabilität und Transparenz machen es ideal für Server, bei denen es keine Überraschungen geben darf. Wenn Sie heute eine Website öffnen, eine Suchmaschine nutzen, eine E-Mail senden oder ein Video ansehen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Linux dahintersteckt. Nicht Windows, nicht macOS – Linux.

Gleichzeitig hat sich Linux zur Grundlage unzähliger Projekte entwickelt, von Supercomputern bis Android, von Netzwerkroutern bis hin zu IoT-Geräten. Die heutige Technologielandschaft wäre ohne Linux schlichtweg unerkennbar.

Doch das Beste an der Geschichte ist etwas anderes. Linux beweist, dass eine offene Community Grenzen verschieben kann. Die Philosophie „Die beste Idee gewinnt“ ist zur treibenden Kraft der Entwicklung geworden. In dieser Welt kann sich niemand Vorteile erkaufen oder Fehler verbergen. Der Code ist offen, die Diskussion öffentlich und Verbesserungen dienen dem Gemeinwohl.

Wenn ein Nutzer heute Ubuntu, Mint, Fedora, Manjaro oder eine der neueren Linux-Distributionen wie Bazzite oder CachyOS installiert, wird er Teil einer langen Geschichte, die in einem Studentenwohnheim begann und sich in Rechenzentren, Laptops und Milliarden von Geräten weltweit fortsetzt. Linux ist nicht nur ein technisches Produkt, sondern ein kulturelles Phänomen.

Und genau deshalb übt Linux auch heute noch eine besondere Faszination aus. Es geht nicht nur um Geschwindigkeit, Stabilität oder Datenschutz. Es geht um das Gefühl, Teil von etwas Größerem als dem eigenen Computer zu sein. Die Erkenntnis, dass Software nicht geschlossen, teuer und unzugänglich sein muss. Sie kann geteilt, durch die Beiträge Tausender weiterentwickelt und jedem zugänglich gemacht werden, der ihre Funktionsweise verstehen möchte.

Warum kehren die Nutzer zu Linux zurück?

Interessanterweise kehren nicht nur Neugierige zu Linux zurück, sondern auch diejenigen, die es vor Jahren ausprobiert und dann aufgegeben haben. Heute haben sie einen anderen Eindruck. Das System ist ausgereift, erwachsen geworden und benutzerfreundlich. Viele kehren zurück, weil sie wieder die Kontrolle behalten wollen. Andere einfach, weil ihr Computer mit Linux besser läuft, selbst wenn er schon zehn Jahre alt ist. Und manche schätzen einfach die Vorstellung, dass sich das System nicht in ihre Entscheidungen einmischt. Hat man die ruhige, logische Art von Linux erst einmal kennengelernt, fällt es schwer, wieder darauf zu verzichten.

Einhundertundein Linux-Distributionen – Welche sind die beliebtesten und wofür eignen sie sich?

Die Vielfalt von Linux zeigt sich am besten in seinen Distributionen, also in den unzähligen Versionen derselben Grundlage, von denen jede ihre eigene Persönlichkeit besitzt.

Ubuntu ist so bekannt, weil es einfach ist, weit verbreitet unterstützt wird und sich an alle richtet, die ein zuverlässiges, sofort einsatzbereites System suchen. Linux Mint ist vor allem bei Neueinsteigern beliebt, weil es sich vertraut anfühlt. Es ist übersichtlich, benutzerfreundlich und bietet eine klare Desktop-Oberfläche, die jedem Windows-Nutzer sofort vertraut ist.

Fedora hingegen ist ein Laborexperiment, ein System, das zu den ersten gehört, die Technologien testen, die die Zukunft prägen werden. Debian hingegen ist eine Art Fels in der Brandung der Stabilität. Es kommt überall dort zum Einsatz, wo Zuverlässigkeit wichtiger ist als Glanz.

In den letzten Jahren sind auch neue Distributionen entstanden, die auf ein bestimmtes Nutzererlebnis abzielen. Bazzite, basierend auf Fedora, ist bei Gamern und modernen Desktop-Nutzern gleichermaßen beliebt. Es bietet hervorragende Unterstützung für Steam, Emulation und Hardware und lässt Linux als Spieleplattform nicht mehr exotisch wirken. Es ist die beste Annäherung an SteamOS, das – wie viele wissen – neben Proton maßgeblich für die rasante Entwicklung von Spielen auf Linux-Distributionen verantwortlich ist.

Tuxedo OS Das Besondere daran ist, dass es aus den Bedürfnissen eines Hardwareherstellers entstanden ist. TUXEDO Computers entwickelt eine eigene Distribution, optimiert für seine hochwertigen Laptops und Desktop-PCs. Das System ist äußerst stabil, ansprechend gestaltet und steckt voller kleiner Details, die man erst im Alltag bemerkt. Ich selbst nutze diese Distribution aktuell auch aktiv.

CachyOS hingegen stammt aus einer Welt, in der Optimierung oberste Priorität hat. Es basiert auf Arch und ist für diejenigen konzipiert, die die maximale Prozessorleistung aus ihrem System herausholen möchten. Der Fokus liegt auf Geschwindigkeit, Reaktionsfähigkeit und einer hochmodernen Konfiguration.

Jede Distribution hat ihren eigenen, unverwechselbaren Charakter. Eine ist benutzerfreundlich, eine andere experimentell, eine dritte robust, eine vierte elegant und eine fünfte blitzschnell. Diesen Vorteil bietet kein anderes Ökosystem. Ganz gleich, welcher Nutzertyp Sie sind, was Sie gerne am Computer machen und welche Funktionen/Programme Sie benötigen – es gibt unzählige Distributionen, und mindestens eine davon wird Ihren Bedürfnissen mit Sicherheit gerecht.

In den folgenden Artikeln werde ich diese Vielfalt Schritt für Schritt erläutern. Wir werden von den Grundlagen bis zur ersten erfolgreichen Systeminstallation vorgehen, von der Auswahl der richtigen Distribution für Einsteiger bis zur Vorbereitung eines USB-Sticks, vom Verständnis der Dateistruktur bis zu den ersten Befehlen, von der Anpassung des Desktops bis zur Lösung von Problemen, die jedem neuen Benutzer begegnen.

Ziel dieser Arbeit ist es nicht, Linux auf den Thron zu erheben, sondern zu zeigen, dass Linux eine leicht verständliche, nützliche und überraschend angenehme Umgebung sein kann, wenn man ihm eine Chance gibt.


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Linux-Betriebssystem TUXEDO OS


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