Neue Methode verwandelt Plastik in Benzin!
Plastikmüll häuft sich schneller an, als wir ihn bewältigen können. Eine neue Labormethode, die im Fachmagazin Science veröffentlicht wurde, zeigt, dass gemischter Plastikmüll in einem einzigen Schritt in benzintaugliche Kohlenwasserstoffe und Salzsäure (HCl) umgewandelt werden kann. Forscher der ECNU berichten von einer hohen Effizienz bei Temperaturen von nur 30 °C.
Das Verfahren verarbeitet gemischte und sogar kontaminierte Abfallströme, was entscheidend ist, da die meisten Kunststoffabfälle schwer zu trennen sind. Das neue Verfahren kombiniert die Spaltung von Kohlenstoffbindungen und die Entfernung von Chlor in einem einzigen Schritt und erzeugt chlorfreie Benzinkohlenwasserstoffe (C6–C12) und HCl als Nebenprodukt. Chloroaluminat-Ionenflüssigkeitskatalysatoren ermöglichen eine kontrollierte Reaktion bei niedrigen Temperaturen.
In Tests betrug die Umwandlung von Weich-PVC-Rohren 95 Prozent, von Hartrohren und Kabeln bis zu 99 Prozent. Gemischte Abfälle (PVC + Polyolefine) erreichten bei 80 °C 96 Prozent. Die resultierenden Produkte waren methanfrei und bestanden größtenteils aus verzweigten Alkanen. Das Verfahren arbeitet bei Raumtemperatur und -druck, was einen geringeren Energieverbrauch und eine einfachere Ausrüstung bedeutet. HCl kann in der Industrie und der Kraftstoff in bestehenden Verteilungssystemen eingesetzt werden. Herausforderungen bestehen weiterhin im Umgang mit Katalysatoren, Verunreinigungen und Korrosion.