Studenten umgehen den erweiterten Schutz von Tesla-Autos

Drei IT-Sicherheitsforscher der Technischen Universität Berlin zwangen Teslas Fahrerassistenten, den sogenannten „Elon-Modus“ zu aktivieren und erlangten so Zugriff auf Firmengeheimnisse. Angeblich sind alle Tesla-Modelle für diesen Angriff anfällig.

Mit Werkzeugen im Wert von rund 600 Euro verursachten die Studenten Christian Werling, Niclas Kühnapfel und Hans-Niklas Jacob der TU Berlin einen kurzen, zwei Sekunden dauernden Spannungsabfall von 560 Millivolt und „rooteten“ damit den ARM64-Schaltkreis des Tesla-Autopiloten.

Der Stromausfall ermöglichte es den Forschern, beliebigen Code und Benutzerdaten aus dem System zu extrahieren, einschließlich kryptografischer Schlüssel und wichtiger Teile des Systems, und so die Funktionsweise des Systems zu rekonstruieren. Die Forscher verschafften sich sogar Zugriff auf ein Video mit GPS-Koordinaten, das der Vorbesitzer des Fahrzeugs gelöscht hatte.

Deutschen Forschern ist es gelungen herauszufinden, welche Daten Tesla sammelt, um seine künstliche Intelligenz zu trainieren und welche er ignoriert.

Der „Elon-Modus“ ist eine geheime, freihändige und vollautonome Fahrfunktion, die Hacker bereits entdeckt haben. Dieser Modus ermöglicht es Tesla-Fahrzeugen, ohne Eingreifen oder Kontrolle des Fahrers selbstständig zu fahren. Entdeckt wurde der Modus im Juni 2023 von @greentheonly, der ihn testete und erste Aufnahmen in den sozialen Medien veröffentlichte.

Diese Art von Umgehung könnte auch kostenlose Premium-Funktionen ermöglichen. Teslas „Full Self-Driving“-Funktion (FSD) ist optional für 12.000 US-Dollar erhältlich. Sie erfordert jedoch die aktive Steuerung durch den Fahrer und erlaubt dem Fahrzeug nicht, autonom zu fahren. Das FSD-System wurde aufgrund seiner mangelhaften Entscheidungsfindung kritisiert.

Mit ihrer Arbeit wollten die Forscher Teslas Sicherheitsarchitektur und Lücken im Autopilot-System erklären. Man geht davon aus, dass alle Tesla-Fahrzeuge für diese Art von Angriffen anfällig sind, da sie wahrscheinlich alle die gleichen Schaltkreise verwenden, auch wenn der Besitzer das Fahrerassistenzsystem nicht erworben hat. Die Forscher selbst waren überrascht, wie leicht sie an Teslas Geheimnisse gelangten.