China führt seinen ersten nationalen Firmware-Standard ein

China strebt seit Langem nach technologischer Unabhängigkeit und hat nun mit seinem eigenen Firmware-Framework einen bedeutenden Schritt unternommen. Das Global Computing Consortium (GCC) hat offiziell den neuen Standard UBIOS (Unified Basic Input Output System) vorgestellt, der für verteilte Architekturen sowie die gemeinsame Entwicklung von Software und Hardware konzipiert ist. Der Standard ist unter der Kennung T/GCC 3007-2025 registriert.

Bislang setzte China, wie der Rest der Welt, stark auf UEFI (Unified Extensible Firmware Interface), das von Intel und Microsoft als Nachfolger des alten BIOS entwickelt wurde. Mit der Einführung von UBIOS erhält das Land nun sein erstes vollständig standardisiertes und erweiterbares inländisches Ökosystem und verringert damit seine Abhängigkeit von UEFI.

Der Standard wurde von 13 führenden chinesischen Technologieunternehmen und Forschungseinrichtungen entwickelt, darunter das China Electronics Standardization Institute, Huawei Technologies und Nanjing BAI AO. Dies ist von Bedeutung, da UEFI zwei Jahrzehnte lang x86-Plattformen dominierte und sich auf ARM, RISC-V und PCs verbreitet hat. Aufgrund seines Umfangs und seiner Ineffizienzen ist es jedoch für heterogene Systeme ungeeignet.

Im Gegensatz zu UEFI, das eng mit der x86-Architektur und den ACPI-Tabellen verknüpft ist, wurde UBIOS von Grund auf neu entwickelt. Es bietet native Unterstützung für heterogenes Rechnen, verteilte Architekturen, einheitliches Hardwaremanagement und volle Erweiterbarkeit für zukünftige Chipdesigns.

UBIOS stellt somit einen strategischen Meilenstein auf Chinas Weg zur technologischen Autonomie und zur Verringerung der Abhängigkeit von ausländischen Standards dar.