Xiaomi Pad 7 Pro im Test – bedroht Premium-Konkurrenten
Xiaomi Pad 7 Pro folgt den neuesten Trends. Der Rahmen ist dünn und leicht (6,2 mm und 500 g), die Kanten sind gerade und viele werden es vom Aussehen her mit dem iPad Pro vergleichen. Das Metallgehäuse fühlt sich hochwertig und robust an – die Rückseite besteht aus mattiertem Metall, wodurch Fingerabdrücke effektiv verborgen bleiben. Es sitzt perfekt, nichts knarzt oder fühlt sich billig an. Obwohl es von Ecke zu Ecke 11 Zoll misst, ist es aufgrund der kleinen Einfassungen relativ komfortabel zu verwenden.
Die Gehäuseelemente sind Standard: An der Seite befinden sich Lautstärketasten und eine Einschalttaste, in die ein seitlicher Fingerabdruckleser integriert ist, der aber etwas reaktionsschneller sein könnte. Darunter befindet sich ein USB-C-Anschluss, der USB 3.2 Gen1-Geschwindigkeiten für schnelle Datenübertragung unterstützt, natürlich nur mit einem Übertragungskabel. Einen Kopfhöreranschluss sucht man vergeblich. Auf der Rückseite befindet sich ein deutlich hervorstehendes quadratisches Kameramodul. Legt man das Tablet ohne Hülle flach auf den Tisch, wackelt es. Mit einer Hülle oder einer Docking-Tastatur verschwindet dieses Problem.
Das Tablet verfügt offiziell über keinen IP-Schutz gegen Wasser oder Staub, was jedoch nicht bedeutet, dass jeder Wasserspritzer oder Staubeintritt dem Tablet zum Verhängnis wird. Der Schutz dürfte wohl völlig ausreichend sein, Xiaomi hat sich lediglich gegen den Kauf von Zertifikaten entschieden.

Der LCD-Bildschirm ist ein starkes Plus
Xiaomi verbaut ein 11,2 Zoll großes IPS-LCD-Panel im ungewöhnlichen 3:2-Format (wie beim neuen iPad Pro) mit einer atemberaubend hohen Auflösung von 2136 × 3200 Pixeln. Das entspricht einer Dichte von 345 ppi und sorgt somit für ein sehr scharfes Bild. Zum Vergleich: Das iPad Pro kommt auf 264 ppi, das Galaxy Tab S10 Ultra auf 239 ppi, hat aber auch einen größeren Bildschirm. Fällt das auf? Sehr schwer, es sei denn, man hat ein besonders scharfes Auge für Details.
Das 3:2-Format ist etwas höher als die üblichen 16:10-Tablet-Bildschirme, was beim Arbeiten angenehm ist (mehr Inhalt auf dem Bildschirm in Dokumenten oder im Web), während beim Ansehen von Breitbildfilmen minimale schwarze Ränder auftreten.
Das Display unterstützt eine hohe Bildwiederholfrequenz von 144 Hz, wodurch Animationen und Scrollen durch Inhalte flüssig dargestellt werden. Der adaptive Modus ist standardmäßig aktiviert und passt die Frequenz je nach Inhalt automatisch an, um Akku zu sparen. Obwohl nur wenige Spiele tatsächlich 144 Bilder pro Sekunde erreichen, macht sich die hohe Bildwiederholfrequenz in der insgesamt flüssigen Darstellung der Benutzeroberfläche bemerkbar. Bei Touch-Bedienung beträgt die Abtastrate bis zu 360 Hz (bzw. 240 Hz bei Verwendung eines Stifts), was eine reaktionsschnelle Erkennung selbst schneller Gesten mit Fingern oder Stift gewährleistet.
Xiaomi gibt eine Helligkeit von bis zu 800 Candela (Nits) an, was für diese Preisklasse durchschnittlich ist. Die Verwendung in Innenräumen oder im Schatten ist problemlos möglich, die Farben werden lebendig und HDR-Inhalte (Dolby Vision- und HDR10-Formate werden unterstützt) werden mit einer breiten Palette an Farbtönen zum Leben erweckt. Bei sehr hellem Sonnenlicht hat das LCD etwas zu kämpfen und Reflexionen werden schnell störend. Schwarz und Kontraste liegen nicht auf dem Niveau eines guten OLED-Bildschirms, entsprechen aber eher den Erwartungen für die LCD-Technologie.
Obwohl ich an OLED-Displays gewöhnt bin, hatte ich an der Anzeige auf dem 11-Zoll-LCD nichts auszusetzen. Die Andor-Reihe sah wunderbar aus, das Einzige, was mir vielleicht fehlte, waren stärkere Kontraste in den schwarzen Szenen. Auch die relativ guten Lautsprecher trugen zu einem guten Erlebnis bei.
Das Tablet eignet sich auch hervorragend zum Lernen und für kreative Aufgaben. Digitale Notizen gelingen reibungslos. Mit dem zusätzlichen Stift (Xiaomi Focus Pen) können wir Notizen schreiben oder Skizzen mit einer minimalen Verzögerung von nur 3 ms zeichnen, die praktisch nicht wahrnehmbar ist. Der Stift erkennt 8192 Druckstufen und unterstützt die Neigung, sodass sich beim Zeichnen die Linienstärke je nach Winkel und Druck natürlich ändert, ähnlich wie bei einem echten Pinsel.
Wenn ich die Grenze ziehe? Ein guter LCD-Bildschirm mit Mängeln, die auf die LCD-Technologie zurückzuführen sind.

Xiaomi Pad 7 Pro – Flash-Laufwerk und ein sehr guter Chip
Im Inneren des Tablets arbeitet ein Qualcomm Snapdragon 8s Gen 3, ein Octa-Core-Chip der neuesten Generation, der als etwas energieeffizientere Version des letztjährigen Flaggschiffs Snapdragon 8 Gen 3 konzipiert ist. Wer einen Snapdragon Elite erwartet hat, muss zu einem höheren Preis greifen. Obwohl er nicht zur Elite gehört, ist der Chip dennoch sehr leistungsstark. Mit Adreno 735-Grafik und 12 GB RAM (LPDDR5X) können Sie mit den entsprechenden Treibern auch bestimmte Switch- und Windows-Spiele spielen. Klassische Handyspiele (Genshin Impact, Honkai: Star Rail, PUBG usw.) können Sie problemlos meist mit den höchsten Einstellungen spielen.
Es ist klar, dass Sie auch für andere Aufgaben viel zu viel Kapazität haben werden. Sofern Sie nicht zu den 1 %-Benutzern gehören, gibt es kein Szenario, in dem Sie die Leistung voll ausnutzen können. Auch die Konsistenz ist einwandfrei, die Bewegung im System ist stets flüssig, es gibt keine Ruckler, was bedeutet, dass auch das HyperOS-Betriebssystem auf Hochglanz poliert wurde.
Auch der Speicher ist schnell. UFS 4.0-Speicher ermöglicht blitzschnelle Übertragungen (ca. 200 MB/s per USB-Verbindung zu einer externen SSD), allerdings gibt es keine Möglichkeit, den Speicher mit einer microSD-Karte zu erweitern.





Xiaomi hat das Pad 7 Pro mit einem 8850-mAh-Akku ausgestattet, der mit anderen 11-12-Zoll-Tablets vergleichbar ist. In der Praxis erweist sich die Akkulaufzeit als hervorragend, wenn wir das Gerät für typische Aufgaben wie Surfen im Internet, Ansehen von Videos und gelegentliches Spielen verwenden. Im Durchschnitt hielt es gut anderthalb Tage durch, bevor ich zum Kabel greifen musste. Wer es mit dem Spielen ernst meint, verbraucht beispielsweise beim Spielen von Genshin Impact 20 %-Akkus in einer Stunde.
Geht dem Tablet einmal der Strom aus, lässt es sich mit einer Leistung von 67 W relativ schnell wieder aufladen, ein weiterer Vorteil von Xiaomi gegenüber der Konkurrenz. Leider ist kein Ladegerät im Lieferumfang enthalten. Stellen Sie daher sicher, dass Sie bereits ein Ladegerät zu Hause haben, das Power Delivery 3.0 und QuickCharge unterstützt.
Was mich stört ist, dass Xiaomi nicht offiziell klargestellt hat, wie viele Jahre lang Patches und Upgrades das Tablet erhalten wird. Zwei Jahre sind der Hygienestandard, aber es wäre toll, wenn sie mindestens vier Jahre anbieten würden.
Das Xiaomi Pad 7 Pro ist ein Wi-Fi-Tablet (unterstützt Wi-Fi 7), es gibt weder LTE-Konnektivität noch integriertes GPS.
Verwandelt sich mit der Tastatur in einen kleinen Laptop
Xiaomi zielt eindeutig darauf ab, das Pad 7 Pro in bestimmten Szenarien zu einem leichten Laptop-Ersatz zu machen. Deshalb bietet es eine ganze Reihe an Zubehör an: zwei verschiedene Tastaturhüllen und den bereits erwähnten Smart Pen. Das Tablet verfügt auf der Rückseite über Pogo-Pin-Anschlüsse für den direkten Anschluss an die Tastatur, die magnetisch befestigt wird. Ich war skeptisch, ob es stillstehen würde (ich bin es gewohnt, dass es unten befestigt ist), aber der Magnet ist sehr stark.
Die fortschrittlichere Tastatur (Focus Keyboard) ist im Wesentlichen eine Abdeckung mit einer vollständigen Tastatur und einem integrierten Trackpad. Die Tasten haben die volle Größe, verfügen über eine obere Zahlenreihe und Pfeiltasten und bieten einen guten Hub und eine gute Reaktionsfähigkeit, was das Tippen überraschend komfortabel macht. Das Touchpad unterstützt Multi-Touch-Gesten zur Systemnavigation, die in Kombination mit der Desktop-Oberfläche ein Laptop-ähnliches Erlebnis bieten.


Der Stift wird über Bluetooth mit dem Tablet gekoppelt und magnetisch an der Kante befestigt, wo er auch drahtlos aufgeladen wird. Eine Besonderheit des Xiaomi-Stifts ist, dass er über drei Tasten am Gehäuse verfügt, die zusätzliche Funktionen bieten: eine Taste (die Scheinwerfer Mit der Taste (oder der Taste) können Sie den Laserpointer auf dem Bildschirm schnell aktivieren oder Text während Präsentationen hervorheben. Außerdem kann sie als Fernauslöser für die Kamera verwendet werden. Die zweite Taste ist eine Verknüpfung für Notizen – sie öffnet sofort die Mi Canvas-App (oder einen anderen Satz Notizblöcke) und Sie können mit dem Schreiben beginnen, ohne manuell nach der App suchen zu müssen. Die dritte Taste macht mit einem Klick einen Screenshot und öffnet ihn im Markierungsmodus, sodass Sie den Screenshot sofort mit Anmerkungen versehen oder darauf zeichnen können.
Auf der Softwareseite ist HyperOS für diese Aufgabe gut geeignet. Es unterstützt Multitasking gut. Wir können Anwendungen im geteilten Bildschirm oder in schwebenden Fenstern ausführen. HyperOS bietet einen sogenannten „Desktop-Modus“, der ein PC-ähnliches Erlebnis bietet. Apps öffnen sich in Fenstern auf dem externen Display, während die Tastatur und das Touchpad den Cursor steuern.
Beide Zubehörteile müssen Sie separat erwerben, dies gilt jedoch für alle Hersteller.
Wie erwartet wird man auch mit künstlicher Intelligenz spielen können: Gemini, KI-Zusammenfassungen, KI-Texterkennung der Kamera und KI-Bildgenerierung in der Mi Canvas-App und dergleichen.

Xiaomi Pad 7 Pro – Top-Preis-Leistungs-Verhältnis für knapp über 500 Euro
Xiaomi hat eine Nische gefunden, in der es nicht viel Konkurrenz gibt. Um sich gegenüber anderen durchzusetzen, sind sie auf einen guten Chip, Bildschirm und Akku angewiesen, der selbst mit deutlich teureren Tablets mithalten kann.
Wenn Sie nach einem vielseitigen Android-Tablet suchen, das sowohl für die Arbeit als auch für die Freizeit geeignet ist, und kein Vermögen ausgeben möchten, ist das Xiaomi Pad 7 Pro derzeit definitiv eine der besten Optionen auf dem Markt. Für eine ähnliche Leistung können Sie sich auch das HONOR MagicPad 2 und das Oppo Pad 3 Pro ansehen. Der Preis ist sehr ähnlich, aber sie sind auf unserem Markt schwerer zu bekommen.
| Vorteile | Schwächen |
| Gute Verarbeitung | Nur LCD und kein OLED-Bildschirm |
| Der Bildschirm ist farbenfroh und klar | Fragwürdige langfristige Unterstützung |
| Hervorragende Leistung | |
| Solide Batterielebensdauer | |
| Praktisches und hochwertiges Zubehör | |
| Zuverlässiges und optimiertes System |
Xiaomi Pad 7 Pro Preis und Spezifikationen
- Xiaomi Mi Pad 7 Pro 12GB/512GB: 629 € (aktuell reduziert auf 549 €)
- Prozessor: Snapdragon 8S Gen 3 (4 nm)
- Abmessungen: (H) 251,22 mm x (B) 173,42 mm x (T) 6,18 mm
- Anzeige: IPS LCD Adaptive Sync bis zu 144 Hz, 800 Nits Helligkeit
- Diagonale: 28,35 cm (11,2 Zoll)
- Auflösung: 3K 3200×2136
- Hauptkamera: 50 MP f/1.8 PDAF, 4k | 30/60fps, 1080p | 30/60fps, 720p | 30fps
- Frontkamera: 32 MP, 0,61 µm f/2.2, 1080p | 30 Bilder pro Sekunde, 720p | 30fp,
- Batteriekapazität: 8850 mAh (typ.)
- Laden: 67 W Schnellladung, Ladegerät nicht im Lieferumfang enthalten
- WLAN: WLAN 7, WLAN 6, WLAN 5, WLAN 4
- System: HyperOS 2, Android 15
- Gewicht: 500 g


























